How to: Vintage Shopping
Ich mache kein Geheimnis daraus, dass ich mich am liebsten in Vintage Klamotten kleide.
Nicht nur, weil es wesentlich nachhaltiger ist, als sich ständig neue, billig produzierte Kleidung zu kaufen. Auch weil es bedeutet dass ich so gut wie garantieren kann, dass niemand die gleiche Klamotte trägt wie ich, und das ich auf Individualität viel Wert lege, ist wohl auch kaum zu verheimlichen. Beim Vintage und Second Hand shoppen gibt es für mich folgende wichtige Kriterien:
Welches Material hat die Klamotte: Meine Fingerspitzen treffen eine Vorauswahl, noch bevor meine Augen es tun, indem ich sie über die an der Stange hängenden Klamotten laufen lasse, und gleich spüren kann, was sich angenehm anfühlt, und was nicht. Wenn ich mir nicht sicher bin, stülpe ich die Klamotte einmal über, um drinnen auf das Etikett mit der Zusammensetzung zu gelangen. Alles ab 80% Naturfaser Anteil, sprich Baumwolle, Seide, Viscose und Wolle, wird zugelassen. Leider wurde in den 60ern und 70ern viel mit Polyester und Synthetik produziert, deswegen muss man da genauer hinschauen.
Passt die Klamotte? Wenn nicht, auch kein Problem! Alles, was nicht zu klein ist, kann vom Schneider an der Ecke geändert werden. Fast alle Vintage Kleidung, die bei mir im Schrank hängt, war einmal beim Schneider. Nicht nur, weil sie dadurch wiederbelebt wird, sondern weil es für mich nichts eleganteres gibt, als meine Klamotten perfekt für meinen Körper passend zu tragen. So fühle ich mich am wohlsten, und nicht so als würde ich alte Lumpen tragen.
Hat die Klamotte Flecken, Risse oder ander offensichtliche Mängel? Oftmals haben ältere Klamotten dubiose, vergilbte Flecken. Diese sind leider selten wieder rauszubekommen, deswegen würde ich dazu tendieren es gar nicht erst zu versuchen, es sei denn ich bin komplett in das Teil verliebt. Wenn Knöpfe fehlen, ist das nicht weiterhin schlimm, es sei denn, es sind Statement oder überzogene Knöpfe, die sind nicht ohne weiteres zu ersetzen. Riese lassen sich meistens von Hand, oder von einem Schneider reparieren.
Rieche niemals an den Klamotten, ich habe dich gewarnt! Vintage und Second-Hand wurde oft lange gelagert, und hat deswegen einen starken muffigen Eigengeruch. Dieser ist aber sehr einfach mit einer Hand oder Maschinenwäsche, Chemischer Reinigung, oder Febreze zu bekämpfen.
Der Prozess des Second Hand Shopping für manche gewöhnungsbedürftig, weil man viele, teils nicht saubere Klamotten, durchgehen muss. Deswegen rate ich immer dazu, Handschuhe zu tragen. Allen anderen rate ich auch sehr zu Plattformen wie Vinted, Mädchenflohmarkt oder Kleiderkreis für gezieltem Suchen nach neu-alten Schätzen.